Homotoxikologie

Zugegebenermaßen ein schwieriges Wort. Es heißt in der Übersetzung so viel wie „Lehre von den Giften im menschlichen Körper“. Das Wort lässt offen, ob die Gifte von außen oder von innen, also vom Körper selbst kommen – und das ist gut so.

 

Gegründet wurde die Homotoxikologie von einem Menschen namens Hans-Heinrich Reckeweg. Er war Sohn eines Grundschullehrers, der sich mit Homöopathie auskannte und seine Schüler inoffiziell damit behandelte. (Ja, das war damals noch möglich!) Damit war die Saat gelegt für den Lebensweg des Sohnes, der zuerst Medizin studierte und dann Schritt für Schritt begann, die klinische Medizin mit der Naturheilkunde zu verbinden.

 

Als ich zum ersten Mal von der Homotoxikologie hörte, war ich spontan begeistert, weil ich Teile meines eigenen Weges in Reckewegs Lebenslauf wiederfand. So begann der Weg der „intravenösen Homöopathie“, die für mich die perfekte Brücke zwischen der Intensiv- und Anästhesie- und der alternativen Medizin baut.

 

Doch wie funktioniert so etwas? Der Körper ist ein faszinierendes Daheim für die seelischen und geistigen Bewohner des menschlichen Hauses. Wird er von irgendetwas verschmutzt, so aktiviert er die Reinigungsmannschaft, das Immunsystem und scheidet entweder aus oder macht zumindest unschädlich. Krankheit entsteht vornehmlich dann, wenn dies nicht gelingt und das Maschenwerk des Bindegewebes, die Matrix verstopft. In selbiger liegt nämlich der Bauplan für den Organismus. Man kann sich das in etwa so vorstellen, daß die Salami des Vespers der Handwerker auf die Bauzeichnung fällt und der Fettfleck selbigen an dieser Stelle unleserlich macht.

 

Dies kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Allopathie: z. B. Antibiotika
  • Giftstoffe in und durch Schweinefleisch: wie z. B. Cholesterine, Wachstums- und Sexualhormone, wie sie in der Schweinezucht üblich sind. Er wies nach, daß häufiger Genuss von Schweinefleisch dazu führe, daß das menschliche Bindegewebe durch das des Schweins ersetzt werde, was zu Krankheit führe.
  • Unangebrachte Unterdrückung der Immunreaktionen des Körpers, wie z. B. Unterdrückung von Fieber, Durchfall, Eiterfluss.
  • U.v.m.

Doch wie immer im Leben wird der Mensch vom Körper erst einmal gewarnt. Es entstehen zunächst einmal Symptomatiken wie Schnupfen, Durchfall oder Erbrechen, gefolgt von Entzündungen, die die zweite Phase markieren. In der dritten Phase lagert der Körper zum ersten Mal die Gifte ein, kann sie aber ggfs. immer noch ausscheiden. In der vierten Phase wird er zum ersten Mal irreversibel beeinträchtigt, da es zur Imprägnation, also zur Schädigung der Zellen kommt. Die fünfte Phase ist die degenerative, die sechste und letzte ist die, in welcher Krebs entstehe.

 

Reckeweg hat in der Homöopathie Lösungen gefunden für diese Misere, indem er - wie ein guter Koch - Mischungen unterschiedlicher Homöopathika zusammengestellt hat, die den Körper zum einen wieder in die Lage versetzen, sich selbst zu helfen, indem er sich seiner Selbstheilungsfähigkeiten bedienen kann, zum anderen aber auch direkt dazu beitragen, die krankmachenden Stoffe aus dem Körper hinaus zu befördern. Ich liebe viele der Heilmittel die dabei entstanden sind, denn sie geben mir die Möglichkeit, für jeden meiner Patienten eine individuelle Medizin zu finden gemäß meinem Grundsatz:

 

Die Medizin muss dem Menschen dienen und nicht der Mensch der Medizin!

 

Dabei versuche ich, der Tradition meiner Familie treu zu bleiben und mit beiden Füssen auf der Erde stehend der Faszination des Fanatismus zu trotzen, was mir in den meisten Fällen (so hoffe ich inständig) gelingt.

 

P.S.: Reckeweg ist übrigens der Begründer der Firma HEEL, d. h. in der Übersetzung herba est ex luce = die Pflanze stammt aus dem Licht.